Ein Häuser-Ensemble umschließt den dreieckigen Marktplatz von Kobern-Gondorf. Hier stehen viele Fachwerkhäuser, die bereits seit Jahrhunderten den Ortsmittelpunkt bilden.
Nur wenige Meter von der Mosel entfernt – bei Hochwasser schrumpft die Entfernung weiter – spielt Wasser auch auf dem Platz eine Rolle, denn kleine Fontänen ehren wie Fanfaren den fabelhaften Tatzelwurm. Den was?
Der Tatzelwurm ist ein Wahrzeichen von Kobern-Gondorf. Das Fabelwesen ist halb Löwe und halb Lindwurm. Es soll einst versteckt im Stollen von Kobern-Gondorf gelebt haben. Andeutungen an den drachenähnlichen Tatzelwurm findet man in Kobern-Gondorf immer wieder. Auch die Wanderroute „Tatzelwurmweg“ geht auf das Fabeltier zurück.
Die Sagengestalt ziert den historischen Marktplatz, auf dem man im Sommer bei wunderbarem Urlaubsambiente Eis, warmes Essen und kühle Moselweine genießen kann. Das angenehme Ambiente abseits der Straße macht den Marktplatz von Kobern-Gondorf zu einem beliebten Ausflugsziel an der Mosel.
Ganz in der Nähe des Marktplatzes finden Sie das älteste erhaltene Fachwerkhaus und den Rittersaal.
Der Tatzelwurm soll der Legende nach friedlich im Berg gewohnt haben, bis der Kreuzritter Heinrich bei einer Hungersnot den Tatzelwurm getötet hat.
Die Statue des Tatzelwurms für den Koberner Marktplatz wurde einst in Höhr-Grenzhausen („Kannenbäckerland“ im Westerwald) gebrannt und der Brunnen drumherum hatte Zapfhähne für Wein und Wasser. Ende 1944 wurde der Tatzelwurm von deutschen Wehrmachtsangehörigen nach einem Gelage zerstört und anschließend ersetzt.
Schon 1961 wurde dann ein neuer Tatzelwurm-Weinbrunnen gebaut.
Ab den 1960er Jahren wurde das historische Fachwerk der Häuser am Marktplatz wieder freigelegt. Vorher waren die Fachwerkhäuser aus Versicherungsgründen verputzt.
Dem Zeitgeist entsprechend wurde der Platz 2013/2014 neu gestaltet, der Platz ist nun autofrei und der Tatzelwurm ist nicht mehr Teil eines Brunnens. Stattdessen sprudeln davor kleine Fontänen.
Der Koberner Marktplatz ist bis heute Mittelpunkt vieler Feste.