Die kühle Unterwelt des romantischen Moselortes: Im Norbertusstollen wurde über 50 Jahre lang Erz abgebaut. Durch den Fels führt ein Tunnel fast 493 m tief in den Berg unter der Niederburg.
Der Stollen ist erhalten und das Kuratorium für Heimatforschung und -pflege Kobern-Gondorf bietet Führungen auf Anfrage an. Trotz des felsigen Dachs über dem Kopf tropft immer wieder Wasser auf den Helm. Eindrucksvoll funkeln dabei die mineralischen Ablagerungen an den Felswänden im Licht der Taschenlampen.
Geschichte
Die Region gehörte damals zeitweise zu Frankreich. Als der französische Innenminister im Jahr 1809 eine Belohnung für die Entdeckung von Erz auslobte, brach in Kobern-Gondorf Goldgräberstimmung aus – mit Erfolg. Und mit Geduld: Erst 1842 begann dann für ein halbes Jahrhundert der mühsame Erzabbau, bei dem Arbeiter ein Jahr lang brauchten, um 100 Meter tief zu graben.
Bis zu 150 Männer förderten das Erz und transportierten es über eine Schienenbahn durch Kobern zur Mosel, von wo es zur Verhüttung verschifft wurde. Der Norbertusstollen wurde vermutlich 1895 endgültig stillgelegt.