Die Sage vom Tatzelwurm in Kobern-Gondorf erzählt von einem unheimlichen Fabelwesen, das die Menschen der Region in Angst und Schrecken versetzt haben soll. Der Tatzelwurm, eine Kreatur halb Löwe halb Lindwurm mit funkelnden Augen und scharfen Klauen, lebte der Überlieferung nach in den Wäldern und Höhlen rund um den Ort.
Einer der bekanntesten Schauplätze der Sage ist der Bereich um die Matthiaskapelle. Es heißt, der Tatzelwurm habe sich dort versteckt und sei immer wieder aus seinem Unterschlupf hervorgekrochen, um Vieh zu reißen oder Reisende zu erschrecken. Niemand wagte es, sich dem schrecklichen Wesen zu nähern, bis ein tapferer Ritter beschloss, der Plage ein Ende zu setzen.
Mit viel Mut und einer List soll der Kreuzritter Heinrich den Tatzelwurm schließlich besiegt haben, wodurch die Bewohner von Kobern-Gondorf von ihrer Furcht befreit wurden. Manche behaupten jedoch, dass der Tatzelwurm nie ganz verschwunden sei und sein Geist bis heute in den umliegenden Wäldern spürbar ist.
Die Sage ist ein fester Bestandteil der regionalen Erzählkultur und verbindet die Menschen noch immer mit der sagenhaften Vergangenheit von Kobern-Gondorf. Seit vielen Jahren prägt der Tatzelwurmbrunnen am Marktplatz von Kobern-Gondorf das Ortsbild.
Der bekannte Kinderbuchautor Stefan Gemmel hat die Geschichte des Tatzelwurms neu verfasst, die ortsansässige Künstlerin Petra Müller gestaltete die passenden farbigen Illustrationen. Das Kinderbuch „Die Sage um den Tatzelwurm“ ist neben weiteren Büchern und Chroniken im Gemeindebüro erhältlich.